Warum Trennung keine Lösung ist. Stilles Erdulden aber auch nicht!
Game over? Wirklich?
Du bist schon länger in einer Beziehung und "eigentlich" ja auch glücklich mit Deinem Partner.
Wenn da nicht diese blöden Missverständnisse wären, die sich in letzter Zeit gehäuft haben. Der Streit um Kleinigkeiten, der immer mehr zugenommen hat. Der Frust über nicht eingehaltene Vereinbarungen. Das Gefühl, dass Deine Bedürfnisse zu kurz kommen...
Irgendwie ist der Wurm drin, in Deiner Beziehung. Und Du verstehst gar nicht, wie er sich da so ausbreiten konnte. Vielleicht hast Du auch Angst, dass Ihr Euch komplett auseinanderlebt, wenn das so weiter geht.
Okay, den Scheidungsrichter siehst Du noch nicht vor Deinem inneren Auge (oder doch?). Aber Du möchtest dringend, dass sich am derzeitigen Zustand etwas ändert. Denn eine harmonische Beziehung hattest Du Dir irgendwie anders vorgestellt.
Zwischen Trennung und stillem Erdulden muss es doch noch was anderes geben!
Wenn Du in Deinem Freundeskreis davon erzählst, scheint sich die Welt jetzt irgendwie in zwei Lager zu spalten. Auf der einen Seite stehen die, die Dir sagen "Das ist in Beziehungen halt so. Damit musst Du klarkommen. Dein Partner wird sich nie ändern. Gewöhn' Dich dran."
Und auf der anderen Seite findest Du die, die Dir versichern, dass er dann halt einfach nicht der Richtige ist. Dass Du was Besseres verdient hast. Und dass Du selber schuld bist, wenn Du das erduldest und Dich nicht trennst. Denn irgendwo da draußen gäbe es den einen, der perfekt zu Dir passt. Mit dem auf einmal alles ganz einfach ist, der Dich blind versteht.
Und Du? Du denkst Dir die ganze Zeit, dass es da doch noch was dazwischen geben muss. Dass weder das eine, noch das andere die Lösung für Dein Problem ist.
Aber Du weißt einfach nicht, was Du tun sollst. Du spürst, dass es einen Weg gibt! Du willst Dich nicht trennen. Dafür ist Dir Dein Partner viel zu wichtig. Du willst aber auch nicht still leidend alles erdulden, was in Eurer Beziehung schiefläuft.
Nur wie das gehen kann, dazu hast Du keine Idee. Dafür fehlen Dir auch irgendwie positive Vorbilder.
Echte Vorbilder fehlen...
Die wenigsten von uns haben zuhause gelernt, wie Kommunikation eigentlich „richtig“ geht. Unsere Eltern waren meist selber hilflos, was das angeht. Sie haben versucht, sich da halt irgendwie „durchzuwurschteln“. So gut es ging klarzukommen mit dem Partner. Viele unserer Eltern sind auch noch in einem ganz anderen Bewusstsein aufgewachsen. Eine Trennung kam nicht in Frage. Man hat sich „arrangiert“, vieles hingenommen und als unabänderlich angesehen. Es gab klar definierte Rollenbilder, denen man automatisch gefolgt ist, die nicht hinterfragt wurden. Das machte zum einen vieles leichter (weil man nicht für sich selber herausfinden musste, was man eigentlich will), zum anderen förderte es aber eben auch diese „Duldungsmentalität“, die heute noch in vielen Köpfen verankert ist.
Und wenn ich das jetzt so schreibe, dann meine ich das nicht als Angriff oder Vorwurf gegen unsere Eltern. Sie haben ihr Bestes getan! Nur für uns passt das jetzt irgendwie nicht mehr.
Selbstbestimmtheit prägt das heutige Leben. Frauen und Männer leben gleichberechtigt zusammen. (Naja, zumindest in vielen Bereichen…) Frauen sind finanziell nicht mehr abhängig von ihren Partnern. Sie bestimmen selbst über ihr Leben.
Und überhaupt haben sich Partnerschaften in den letzten Jahrzehnten massiv gewandelt. Das klassische Mann-Frau-Schema hat ausgedient! Beziehungen zeigen sich jetzt in vielen verschiedenen Formen. Frau-Frau, Mann-Mann, Frau-Mann…
Aber es gibt noch viel zu wenig Paare, an denen Du Dich orientieren könntest. Du bist also noch ein bisschen darauf angewiesen, Deinem Gefühl zu vertrauen und Dich auf die Suche zu machen nach funktionierenden Lösungen.
Kommunikation als Schulfach - Fehlanzeige!
Auch in der Schule war es vermutlich nie Thema, wie man über seine Wünsche und Bedürfnisse spricht. Wie man Grenzen aufzeigt und gut für sich selber sorgt. Kommunikation als Schulfach gibt es noch nicht - zumindest war das in meiner Schulzeit so.
In der Schule hast Du vielleicht gelernt, wie Du Sachthemen aufbereitest und in einem Vortrag präsentierst. Eventuell gab es auch noch einige rhetorische Tipps dazu. Aber Du möchtest Deinem Partner doch keinen Vortrag halten. Du möchtest mit ihm in einen Dialog treten! Du möchtest Dich ihm „verstehbar“ machen.
Und Liebesfilme?
Liebesfilme sind toll! Ich genieße es auch, für einige Zeit in Romantik und heile Beziehungswelten einzutauchen. Diese Bilder erzeugen ein Ziehen in meiner Brust, wecken in mir eine tiefe Sehnsucht nach dem „Märchenprinzen, der auf dem Pferd geritten kommt, um mich zu ehelichen“. Die Hoffnung auf den einen, der da draußen auf mich wartet und mit dem alles gut wird. Der eine, der für mich gedacht ist. Der mich blind versteht und mir alle Wünsche von den Augen abliest.
Solche „Heile-Welt-Szenaren“ führen zu sehr hohen Erwartungen an den Partner. Dieser „Eine“ muss alles für uns sein. Er muss alles können, in allen Bereichen mit uns „kompatibel sein“, seelisch, geistig, körperlich. Und das alles, ohne dass ich mit ihm darüber reden muss, was in mir vorgeht. Weil er es ja schon automatisch weiß.
Es tut mir sehr leid, Dich jetzt wieder aus dieser „Traumwelt“ herausholen zu müssen! Ich glaube nicht an diesen „Einen“. Woran ich statt dessen glaube, das erzähle ich Dir gleich.
Diejenigen, die es tun, raten Dir vermutlich zur Trennung, wenn es in Deiner Beziehung nicht (mehr) so gut läuft. Mit der Begründung, dass es dann wohl nicht der Richtige war. Und dass Du Dich ja nicht unterbuttern lassen dürftest in Deiner Partnerschaft. Wenn Dein Partner Deinen Wert nicht erkennen und entsprechend handeln würde, dann hätte er Dich eben nicht verdient.
Trennung ist keine Lösung!
Vielleicht bist Du diesem Rat ja auch schon einmal gefolgt. Denn schließlich bist Du ja selbstbewusst und stark. Und Deine Freunde haben schon recht: Niemand darf so mit Dir umspringen, wie es Dein Partner in letzter Zeit immer öfter getan hat. Also bist Du gegangen. In eine neue Beziehung.
Um dann nach einiger Zeit wieder enttäuscht festzustellen, dass Du Dich offensichtlich erneut geirrt hast. Dass sich nach der anfänglichen Verliebtheit wieder Missverständnisse eingeschlichen haben. Dass Deine Bedürfnisse wieder nicht beachtet wurden. Dass wieder alles stressig, nervig und einfach nur „doof“ war.
Also hast Du Dich wieder getrennt. Oder zumindest darüber nachgedacht. So wie jetzt… Aber diesmal hält Dich etwas zurück. Diesmal willst Du es anders machen. Denn bisher hat es ja irgendwie nichts gebracht mit den Trennungen.
Aber das stumme Erdulden findest Du halt auch nicht prickelnd! Das kann ich gut verstehen. Und das musst Du auch gar nicht!
Du bist der Schlüssel!
Überleg‘ mal kurz, welche Konstante es in all Deinen Beziehungen gegeben hat. Was immer identisch war. Genau. Du! Denn Dich selber nimmst Du immer mit. Und damit bist auch Du der Schlüssel zu Lösung!
Ich finde, das ist eine super Botschaft! Denn damit bist Du nicht Opfer der Umstände, sondern kannst aktiv gestalten und Einfluss nehmen!
Oben habe ich geschrieben, ich erzähle Dir gleich, woran ich glaube. Ich glaube an Dich! Und an deine Fähigkeit zu lernen.
Denn Kommunikation in der Partnerschaft kann man lernen. Genau wie Du als Kind Fahrradfahren gelernt hast. Und das ist das „Dazwischen“. Nein, nicht das Fahrradfahren. 😉 Das Erlernen von Kommunikation! Und damit bist Du nicht mehr gefangen in dem Dilemma zwischen zwei für Dich unattraktiven Alternativen. Zwischen dem stillen, klaglosen Ertragen von Dingen, die Du so nicht möchtest, und einer Trennung.
Damit bist Du auf dem besten Weg zu einer glücklichen und erfüllenden Partnerschaft!
Ich begleite Dich gerne!
Deine Barbara