Was Du von Sturm „Sabine“ für die Kommunikation in Deiner Beziehung lernen kannst…

Was Du von Sturm "Sabine" für die Kommunikation in Deiner Beziehung lernen kannst...

Neulich standen in ganz Deutschland die Zeichen auf Sturm. „Sabine“ hatte sich angekündigt. Es war Montagmorgen 06:45 Uhr und auch ich beobachtete den Wind, der so langsam zunahm. Hörte, wie die Böen immer stärker durch die Siedlung fegten. Konnte fast die ächzenden Bewegungen der großen Birken spüren, die am Ende unserer Straße stehen.

Große Sorgen machte ich mir eigentlich nicht. Unser Haus ist stabil gebaut. Und am Vortag hatte ich bereits im Garten und auf der Terrasse alles weggeräumt, was Schaden nehmen könnte. Hatte Blumenkübel gegen das Umfallen gesichert, alles Mögliche festgebunden.

Kurz: Ich hatte mich vorbeugend gekümmert, damit ich am Tag nach dem Sturm (hoffentlich) nicht entsetzt vor größeren Schäden stehe. Schließlich hatten die Medien frühzeitig und eindringlich vor „Sabine“ gewarnt. Da wollte ich lieber kein Risiko eingehen.

Warum gibt es eigentlich keine Sturmwarnungs-App für Beziehungen?

Und plötzlich durchzuckte mich ein Gedanke:

  • Warum treffen wir solche Vorsorgemaßnahmen nicht auch in unserer Partnerschaft?
  • Weshalb laufen wir dort sehenden Auges mitten in den Orkan und wundern uns dann, warum wir so durchgeschüttelt werden?
  • Wieso akzeptieren wir ohne mit der Wimper zu zucken, dass wir zum Teil völlig gerupft und verletzt aus einem Streit mit unserem Partner herausgehen?

Vor Beziehungs-Stürmen warnt einen meist niemand. Es kommen keine Hinweise in den Medien, keine App schlägt Alarm. Es gibt keine allseits präsenten Tipps, wie man vorbeugen kann.

Irgendwie wird hier stillschweigend davon ausgegangen, dass schon jeder weiß, was zu tun ist, wenn ein Unwetter im Anmarsch ist.

Und genau das ist meiner Erfahrung nach aber nicht der Fall. Die meisten haben keinen Notfallplan. Sie erleben heftige Böen in ihrer Partnerschaft völlig unvorbereitet. Und stehen dann oft verzweifelt vor den Verwüstungen.

Und wenn es so einen Warndienst doch schon gäbe?

Aber was wäre, wenn Du die Möglichkeit hättest, einen Sturmwarndienst für Deine Beziehung zu etablieren? Wenn es Signale gäbe, die rechtzeitig sichtbar würden, um Dich zu alarmieren? Wenn Du eine Liste mit hilfreichen Verhaltenstipps bekommen könntest?

Würdest Du dann weiterhin unvorbereitet und ungeschützt den Hurrikan ertragen wollen? Oder würdest Du alles darüber erfahren wollen, wie Du Deine Beziehung sturmsicher machen kannst?

Du ahnst es sicher schon... Wenn ich solch provokative Fragen stelle, dann lasse ich Dich nicht im Regen stehen. Dann habe ich etwas in petto.

Du hast Glück! Dieser Warndienst existiert! Du musst nur lernen, ihn zu nutzen.

Denn genau diese Möglichkeit gibt es! Auch die Warnsignale existieren! Du brauchst nur noch zu lernen, sie zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren! Und im Vorfeld ein paar generelle Schutzmaßnahmen ergreifen.

So wie Meteorologen durch Beobachtung bestimmter Wetterparameter eine Sturmwarnung herausgeben können, kannst Du lernen, anhand bestimmter Signale zu erkennen, dass sich in Deiner Beziehung ein Unwetter zusammenbraut.

Von Sekunde zu Sekunde liefert Dein Partner Dir die wichtigen Parameter für Deine Prognose. Du spürst sozusagen zunächst ein laues Lüftchen, das vorher noch nicht da war. Dann kannst Du sehen, wie der Wind zunimmt und in Sturm übergeht. Und Du kannst jederzeit eingreifen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

Beziehungs-Sturmwarnsystem - Level 0: Präventive Maßnahmen

Auf Level 0 triffst Du verschiedene Maßnahmen, um Deine Beziehung grundsätzlich besser gegen Stürme zu wappnen. Du sorgst sozusagen dafür, dass Euer Beziehungs-Haus nicht nur ein windiger Bretterverschlag ist, der beim kleinsten Lüftchen einstürzt, sondern ein richtig stabiles Gebäude.

Das kannst Du zum Beispiel tun, indem Du Dich darum kümmerst, dass Ihr in Eurer Partnerschaft eine positive Streitkultur etabliert. Schau‘ dazu gerne mal in meinen Artikel „Streit – der Feind in Deinem Bett?“.

Oder dadurch, dass Du Dich mit der Verwendung von Ich-Botschaften auseinandersetzt. Lernst, wie aktives Zuhören funktioniert, und, und, und.

Auch hierzu findest Du in verschiedenen Blogbeiträgen von mir hilfreiche Tipps. Stöber' doch einmal mal quer durch meine Artikel.

Damit habt Ihr dann eine solide Basis geschaffen, auf der Euer Beziehungs-Sturmwarnsystem aufbauen kann.

Beziehungs-Sturmwarnsystem - Level 1: Warnlämpchen erkennen und reagieren

Es ist inzwischen gut erforscht und in verschiedenen Modellen abgebildet, dass wir (unbewusst) unser Denken und Verhalten ändern, wenn eine Situation oder ein Gespräch anfängt, für uns stressig zu werden. Zu Beginn zeigt sich das noch ganz subtil. Da merken wir meist selber noch gar nicht, dass unser Stresslevel steigt. Aber nach außen wird es schon gut sichtbar, wenn man genau hinschaut.

Das kann zum Beispiel ein bestimmter Gesichtsausdruck sein. Oder eine typische Handbewegung. Manchmal zeigen sich auch kleine Änderungen im Sprachgebrauch. Wie genau die Warnlämpchen aussehen, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Es gibt allerdings eine Reihe von Signalen, bei denen man genau vorhersagen kann, was passiert, wenn sie nicht beachtet werden.

Das ist ähnlich wie bei Deinem Auto. Da gibt es zum Beispiel ein Warnlämpchen, das angeht, wenn der Ölstand unter einen bestimmten Wert sinkt. Und ein anderes, das signalisiert, dass der Luftdruck im Reifen zu niedrig ist. Ein weiteres, das Dich warnt, wenn mit dem Kat etwas nicht in Ordnung ist. Und, und, und.

Wenn ein solches Lämpchen leuchtet und Du nicht darauf reagierst, wirst Du (bzw. Dein Auto) bald die entsprechenden Konsequenzen zu spüren bekommen. Wenn Du nicht rechtzeitig Öl nachfüllst, kommt es im schlimmsten Fall zu einem kapitalen Motorschaden. Wenn Du nicht dafür sorgst, dass der Luftdruck wieder passt, bleibst Du in naher Zukunft mit einer Reifenpanne liegen.

Solange Du aber aufmerksam bist, die Lämpchen im Cockpit beachtest und geeignete Maßnahmen ergreifst, kannst Du drohende Gefahren ganz leicht abwenden. Du musst nur lernen, welches Lämpchen für welches Problem steht und was konkret dagegen zu tun ist.

In Deinem Beziehungs-Sturmwarnsystem funktioniert das genauso. Aufmerksames Beobachten von Wortwahl, Tonfall, Gestik, Mimik und Körperhaltung und dann entsprechendes Reagieren sind Deine Optionen auf Level 1. Du kannst dadurch oft verhindern, dass sich ein laues Lüftchen zu einem ausgewachsenen Sturm entwickelt.

Welche spezifischen Warnlämpchen es gibt, was sie bedeuten und wie Du darauf richtig reagierst, das kannst Du bei mir lernen.

Beziehungs-Sturmwarnsystem - Level 2: Negatives Verhalten richtig deuten

Was aber, wenn Du einmal unaufmerksam warst und die ersten Vorboten des sich zusammenbrauenden Beziehungsgewitters übersehen hast? Dann gibt es immer noch Level 2 Deines Warnsystems!

Hier bekommst Du Hilfe von einem weiteren Phänomen, das sich erst einmal widersinnig anhört, aber in der Psychologie gut bekannt ist: Negative Zuwendung bzw. Aufmerksamkeit ist besser als gar keine!

Das führt unter anderem zu einem etwas seltsamen (unbewussten) Verhalten bei uns Menschen. Wenn wir nämlich ein bestimmtes psychisches Bedürfnis nicht auf positive Art und Weise erfüllt bekommen, versuchen wir, diese Erfüllung im Negativen zu erreichen. Und das zeigt sich dann in nicht ganz so schönen Verhaltensweisen. Bei jedem von uns.

Hört sich unlogisch an? Ist aber wirklich so. Und genau das kannst Du Dir in Deinem Beziehungs-Sturmwarnsystem zunutze machen!

Wenn Du bei Deinem Partner ganz bestimmte (negative) Verhaltensweisen beobachtest, kannst Du aus diesen zuverlässig Rückschlüsse darauf ziehen, welches Bedürfnis bei ihm gerade nicht erfüllt ist. (Dasselbe gilt für Dich natürlich auch.)

Und damit hast Du ein mächtiges Werkzeug an der Hand!
Denn indem für positive Bedürfnisbefriedigung gesorgt wird, gelingt es sehr oft, das unerwünschte negative Verhalten zu stoppen. (Den Orkan sozusagen auszubremsen.)

Ich habe diesen Satz bewusst so formuliert. Es geht nämlich nicht (oder zumindest nicht ausschließlich) darum, dass Du für die Bedürfnisbefriedigung Deines Partners zuständig bist. In manchen Bereichen kannst Du sicher dazu beitragen, ja. Vor allem durch die Art und Weise, wie Du mit ihm kommunizierst.

Aber es geht mehr darum, dass diese Bedürfnisse überhaupt erst einmal erkannt werden. Und darum, dass eine Möglichkeit gefunden wird, wie jeder für sich dafür sorgen kann, dass sie erfüllt werden.

Welche spezifischen Verhaltensweisen auf welches Bedürfnis hindeuten, und welche Möglichkeiten zur Bedürfnisbefriedigung es gibt, das kannst Du wiederum bei mir lernen.

Fazit

Dass in Deiner Beziehung immer mal wieder ein Sturmtief aufzieht, kannst Du nicht verhindern. Dazu sind die Herausforderungen im Leben zu vielfältig.

Aber Du hast es in der Hand, wie Du damit umgehst!
Du kannst lernen, Kommunikation konstruktiv zu gestalten. Auch - oder gerade dann - wenn es in Deiner Beziehung stürmisch wird.

Ein Streit muss keine destruktive Wirkung entfalten. Es gibt so viel, was Du tun kannst, um Deine Beziehung sturmfest zu machen!

Ich zeige Dir gerne, wie Du das hinkriegst. Sprich mich einfach an.

Herzlichst,
Deine Barbara

PS: Hier findest Du den direkten Draht zu mir.

PPS: Mehrmals im Jahr findet mein 2-Tages-Seminar für Paare statt. Vielleicht wäre das ja ein guter Einstieg für Dich?


About the author

Barbara Wanning

Hallo, ich bin Barbara Wanning und seit 2009 habe ich mich endgültig dem Thema "Kommunikation" verschrieben. Denn nichts spielt für mich eine ähnlich große Rolle in privaten und beruflichen Beziehungen wie gehört und verstanden zu werden. Deshalb sorge ich in Trainings und Beratungen dafür, dass Missverständnisse und Beziehungsstress keine Chance mehr haben!