„Ich will, dass Du Dich änderst!“
„Ich will, dass Du Dich änderst!“
Wie oft höre ich in Beratungen diesen Satz. Und: Nein, nicht ich soll mich in diesen Fällen ändern, sondern irgendjemand im Umfeld meines Klienten.
Der Wunsch nach einer Verhaltensänderung des (Gesprächs-)Partners ist oft nachvollziehbar. Nur die Art und Weise, wie dieser vorgetragen wird - naja, lass es mich mal vorsichtig formulieren - führt meist eher zu Frust und Streit, als zur Erfüllung des Wunsches...
Falls Dir das jetzt bekannt vorkommt, brauchst Du Dich nicht zu grämen!
Im Normalfall bringt uns nämlich niemand bei, wie man "richtig" kommuniziert. Es wird irgendwie selbstverständlich davon ausgegangen, dass wir alle von Geburt an Kommunikationsgenies sind.
Was für ein hoher Anspruch!
Ich habe in dem Bereich viel lernen dürfen. Und einen kleinen Teil davon möchte ich Dir in diesem Blogbeitrag vorstellen.
Grundsätzlich sei gesagt, dass jeder nur sich selber ändern kann. (Ja, das ist leider so!) Aber diese Veränderung bei mir zieht oft auch eine Veränderung bei meinem Gegenüber nach sich.
Was kannst Du also tun, um Deine Kommunikation so zu ändern, dass ein Gespräch für alle Beteiligten zu einer Win-Win- und nicht zu einer Lose-Lose-Situation wird?
Einsatz von Ich-Botschaften
Bestimmt hast Du schon einmal etwas von Ich-Botschaften gehört!
Ich-Botschaften zielen auf die konstruktive Lösung eines Problems ab. Sie stärken die Beziehung.
Du-Botschaften dagegen führen oft zu sinnloser Eskalation in Gesprächen, sie übermitteln meist destruktive Kritik.
Laut Wikipedia handelt es sich bei Ich_Botschaften um "persönliche Äußerungen im Sinne einer Selbstoffenbarung, die die eigene Meinung und die Gefühle des Sprechers mitteilen".
Upps, das hört sich ziemlich hochtrabend an. Was ist denn nun konkret damit gemeint?
Hi, ich bin Barbara!
Damit Du sofort beginnen kannst, Deine Beziehung zu verbessern, unterstütze ich Dich auch mit Online-Selbstlernkursen.
Ein konkretes Beispiel
An folgendem Beispiel lässt sich das ganz gut darstellen:
Angenommen, Du sitzt mit Deinem Partner im Wohnzimmer und Ihr unterhaltet Euch. Du hast allerdings den Eindruck, dass er Dir nicht richtig zuhört, weil er immer wieder aufs Handy schaut.
Variante 1: Du-Botschaft
Jetzt könntest Du sagen: "Nie hörst Du mir zu! Immer starrst Du nur auf Dein blödes Handy!"
Aber was würde dadurch passieren?
- Du greifst Deinen Partner mit Du-Botschaften direkt an.
- Du wirfst ihm vor, etwas "immer" zu tun. Du pauschalisierst und bewertest damit.
- Du sagst Deinem Partner nicht, was Du Dir stattdessen von ihm wünschst.
Das Gespräch würde vermutlich nicht besonders positiv weitergehen. Ich wette, Du kennst hier genug eigene Beispiele!
Variante 2: Ich-Botschaft
Oder Du könntest eine Ich-Botschaft formulieren.
Achtung! Damit ist nicht gemeint, die eigenen Sätze einfach so umzuformulieren, dass sie mit „Ich“ beginnen. Also z.B. zu sagen „Ich will, dass Du mir zuhörst!“.
Eine gute Ich-Botschaft besteht aus vier Teilen:
- Ich beschreibe meine Beobachtung ohne Bewertung.
- Ich drücke meine Gefühle aus.
- Ich lege meine Bedürfnisse dar.
- Ich formuliere meinen Wunsch an den anderen.
Konkret könnte das dann in unserem Beispiel so aussehen:
- Ich sehe, dass Du auf Dein Handy schaust.
- Ich bin traurig,
- weil ich Dir gerne etwas Wichtiges erzählen möchte,
und mir dafür Deine volle Aufmerksamkeit wünsche. - Würdest Du bitte Dein Handy weglegen und mich anschauen?
Damit hast Du auf eine klare, aber sehr achtsame Art und Weise dargelegt, was Du gerne hättest. Und das, ohne den anderen anzugreifen oder sein Verhalten zu bewerten.
Vermutlich wird Dein Partner sich daraufhin entschuldigen, sein Handy zur Seite legen und Dir zuhören.
Du siehst, kleine Änderungen können manchmal viel bewirken!
Und wo wir gerade beim Zuhören sind: