Knnrrzzzz – krchrhchc – Störgeräusche sabotieren Deine Kommunikation?

Knnrrzzzz – krchrhchc – Störgeräusche sabotieren Deine Kommunikation?

Video delicti

Vor einiger Zeit hatte ich den anstehenden Valentinstag als Anlass genommen, in einem nicht ganz ernst gemeinten Videobeitrag verschiedene Möglichkeiten vorzustellen, wie Du einen Autoflirt im Stau starten kannst. Flirten kann man nämlich nie genug! Je mehr Übung Du darin hast, desto schöner werden die Flirts mit Deinem Partner.  Und ich hoffe sehr, dass Du mit dem auch immer noch flirtest...

(Falls Du das Video verpasst hast, mach' am besten eine kurze Lesepause und schau' es Dir gleich mal an https://youtu.be/-sANnpeF3aI. Ich nehme in diesem Artikel ein paar Mal Bezug darauf.)

Okay. Video gesehen?
Dann dachtest Du vielleicht bei dem ein oder anderen Satz „Ja, genau so würde ich das auch machen!“ oder aber „Um Gottes Willen, so kann man doch einen anderen Menschen nicht ansprechen.“

Es gibt also bestimmte „Formen“ der Kommunikation, die Dir mehr liegen, und andere, mit denen Du überhaupt nichts anfangen kannst. Das ist ganz normal, denn Menschen sind nun einmal unterschiedlich. Du und Dein Partner vermutlich auch.

Wer nimmt was (oder wen) wie wahr?

In meinem Beitrag „Ich sehe/höre was, das Du nicht siehst/hörst!“ habe ich beschrieben, dass Menschen die Welt auf unterschiedliche Arten wahrnehmen. Es stehen jeweils ganz andere Dinge im Vordergrund:

  • Gedanken -> Fakten sind wichtig
  • Ansichten -> Vertrauen wird geschätzt
  • Gefühle -> Beziehungen stehen im Mittelpunkt
  • Kontemplation -> Führung wird gewünscht
  • Reaktion -> Spaß muss sein
  • Handlung -> Initiative ist gefordert

Bestimmt findest Du Dich auch hier in der ein oder anderen Kurzbeschreibung wieder. Und in mancher vielleicht gar nicht. Das ist einfach so.

Diese „Wahrnehmungsfilter“ bestimmen jedoch nicht nur, wie die Welt auf uns wirkt. Sie haben auch Einfluss darauf, wie wir zu anderen Kontakt aufnehmen und kommunizieren. Selbst wenn wir inhaltlich vom Gleichen reden (das WAS also identisch ist), unterscheidet sich das WIE von Mensch zu Mensch.

Wenn Störgeräusche auftauchen...

Du kannst Dir das so ähnlich wie im Funkverkehr vorstellen. Es stehen verschiedene (Kommunikations-)Kanäle zur Übermittlung des Inhaltes zur Verfügung. Nur wenn beide Gesprächspartner auf demselben Kanal funken, können die Informationen klar verstanden werden. Sonst führen „Störgeräusche“ zu Fehl- oder Misskommunikation, und es wird jede Menge Zeit und Energie verschwendet. Stress entsteht. Und je mehr Stress da ist, umso heftiger werden die Störgeräusche.

Manche Menschen ticken ähnlich wie Computer, die untereinander Daten austauschen. Wenn Du hier nach Informationen fragst oder den anderen darum bittest, gut recherchierte Fakten zu liefern, wirst Du durchdachte Antworten erhalten. Falls Du jetzt gerade an Spock gedacht hast... Ja, genau in die Richtung geht es. Nur meistens nicht ganz so extrem.

Bei anderen wiederum spielen Fakten eine nachgelagerte Rolle. Ihnen ist es wichtig, zuerst eine harmonische Beziehung aufzubauen. Wenn Du diese Menschen zunächst ein bisschen umsorgst und echtes Interesse an ihrer Person zeigst, wirst Du im Anschluss ein effektives Gespräch führen können. (Und die Betonung liegt hier auf dem echten Interesse. Denn nichts spüren solche Menschen schneller als vorgeschobene Heuchelei.)

Lustige Gespräche, die leicht und lebendig sind, Kontakte, die voller Energie und Spaß sind, führen bei wieder anderen Menschen zum (Kommunikations-)Erfolg. Mich kriegst Du zum Beispiel immer mit einer lustigen Bemerkung. Egal, wie sehr ich mich gerade in etwas verrannt hatte, ein Scherz hilft mit da raus! Und wenn Du z.B. eine Partnerin für die nächste Runde Tischtennis suchst, dann lasse ich mich nicht lange bitten...

Und manche brauchen nur wenige Worte, um ihre Anliegen vorzubringen oder unsere zu verstehen. Klare, direktive Ansagen sind hier der Schlüssel zu einem guten Austausch.

Zurück zum Video...

Schauen wir uns doch ein Beispiel aus dem Video an, um das Ganze ein bisschen deutlicher zu machen:

„Du bist klasse! Nutz‘ die einmalige Gelegenheit, steig‘ aus, komm‘ rüber und geh‘ jetzt sofort mit mir essen!“

Hier redet ein (Basis-)Macher (einer der 6 Persönlichkeitstypen in uns gemäß Process Communication Model). Er nutzt am liebsten den direktiven Kommunikationskanal. Er verwendet Sätze wie "Steig' aus...", "Komm' rüber..." oder "Geh' mit mir essen...".
So spricht er andere Menschen an und genau so wird auch er am liebsten angesprochen. Ihm reichen wenige Worte, um auszudrücken, was er will.

Einem (Basis-)Rebellen dagegen stellt es die Nackenhaare auf, wenn sich jemand so an ihn wendet. Er würde sich herumkommandiert vorkommen und vermutlich aus Trotz genau das Gegenteil tun. Für einen (Basis-)Rebellen müssen Gespräche lustig, lebendig und voller Energie sein. ("... wir machen woanders Party!")

Auch die anderen Persönlichkeitstypen reagieren auf den direktiven Kanal eher ablehnend. Außer dem (Basis-)Träumer. Dieser erwartet sogar klare "Anweisungen" vom Gegenüber. Selber ergreift er eher selten die Initiative. Somit würde im Video-Beispiel aus dem gemeinsamen Essen einfach nichts werden, wenn der Traummann im Auto nebenan (Basis-)Träumer wäre, denn es fehlt die Aufforderung, was er tun soll.

Welchen Kanal wählst Du?

Du siehst, das mit der Wahl des richtigen Kommunikationskanales ist ganz schön "tricky". Das, was für den einen genau richtig ist, kann bei einem anderen schwere allergische Reaktionen auslösen.

Vielleicht ist Dir das bei Deinem Partner auch schon passiert? Du sagst etwas auf eine bestimmte Art und Weise, und auf einmal scheint sich zwischen Euch eine richtige Mauer aufzubauen? Du kommst plötzlich gar nicht mehr richtig an ihn ran? Und Ihr fangt eventuell sogar an zu streiten? Dann haben Euch die Störgeräusche einer unpassenden "Funk-Kanal"-Wahl eingeholt!

"Ohhh, ganz schön kompliziert!", denkst Du jetzt? Zumal Du ja erst einmal herausfinden musst, wer Dir da gegenüber sitzt oder steht.

Glücklicherweise bist Du dabei nicht auf Zufallstreffer oder Ratespiele angewiesen.
Du kannst nämlich lernen, Deinen Partner richtig einzuschätzen und dann Deine eigene Kommunikation entsprechend anzupassen. Und das ist gar nicht kompliziert. Versprochen!

Ich unterstütze Dich gerne dabei!

Deine Barbara

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About the author

Barbara Wanning

Hallo, ich bin Barbara Wanning und seit 2009 habe ich mich endgültig dem Thema "Kommunikation" verschrieben. Denn nichts spielt für mich eine ähnlich große Rolle in privaten und beruflichen Beziehungen wie gehört und verstanden zu werden. Deshalb sorge ich in Trainings und Beratungen dafür, dass Missverständnisse und Beziehungsstress keine Chance mehr haben!